Zahl der Langzeitarbeitslosen im Mai niedriger als im Vorjahresmonat 2008

Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz mitteilt, lässt der Bergsträßer Arbeitsmarkt bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen im Monat Mai noch keine deutlichen Auswirkungen hinsichtlich der Konjunkturlage erkennen. In den nächsten Monaten ist allerdings eine Verschlechterung der allgemeinen Arbeitsmarktlage zu erwarten. Dennoch sind im Mai diesen Jahres 5.337 Langzeitarbeitslose gemeldet und damit 300 weniger als im Mai 2008 und nur 35 mehr als im Vormonat April. Mit 115 Vermittlungen in den 1. Arbeitsmarkt im Monat Mai erreicht der Eigenbetrieb Neue Wege nach Angaben von Betriebsleiter Rainer Burelbach sogar das beste Vermittlungsergebnis in diesem Jahr. In den nächsten Monaten werde der Eigenbetrieb ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildungsplatzsituation richten und die zielgruppenbezogenen Maßnahmen ausweiten.

Jahresabrechnung des Eigenbetriebes Neue Wege Kreis Bergstraße liegt vor

Forderungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro

Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Thomas Metz mitteilt, ist die Jahresabrechnung 2006 zwischen dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Eigenbetrieb Neue Wege beim Kreis Bergstraße eingegangen.

Insgesamt besteht nach den Jahresabrechnungen 2005 und 2006 sowie der Hochrechnung für das Jahr 2007 eine Forderung des Kreises gegen den Bund in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.

Bei dem erwartetem Rückzahlungsbetrag zugunsten des Kreises Bergstraße ist bereits berücksichtigt, dass der Bund Zuschüsse zur Ausbildung für Jugendliche mit besonderen Problemlagen in Höhe von etwa 26.000 Euro und Zuschüsse für Vorbereitungskurse zum Erwerb des Realschulabschlusses in Höhe von etwa 38.000 Euro – beides sinnvolle Maßnahmen für eine Vermittlung in Arbeit – sowie Kostenzuschüsse zum Betrieb des Job-Centers Viernheim in Höhe von 23.000 Euro nicht erstattet.

Für den gesonderten Titel „Beschäftigungspakt für Ältere“ werden an den Bund zu viel abgerufene Mittel in Höhe von 14.879,31 Euro zurückerstattet.

Laut Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach hat der Bund zugesichert, die Abrechnung für das Jahr 2007 zeitnah durchzuführen und dem Kreis die nach jetzigem Stand hochgerechneten 1,4 Millionen Euro zurück zu zahlen.

Geringer Anstieg der Bedarfsgemeinschaften im April

Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im Kreisgebiet liegt mit derzeit 7.888, im April, leicht über dem Wert des Vormonats. Wie Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach mitteilt, ist im Berichtsmonat zudem ein leichter Anstieg der erwerbsfähigen Hilfeempfänger von 11.392 auf jetzt 11.428 zu verzeichnen. Aktuell sind beim Eigenbetrieb 5.302 Personen ohne Beschäftigung gemeldet. Das sind 52 mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist mittlerweile ein Rückgang der Vermittlungen spürbar. Die Nähe zu den regionalen Arbeitgebern erweist sich aber gerade auch in Krisenzeiten als wichtiger Baustein um der beginnenden Trendwende auf dem lokalen Arbeitsmarkt entgegenwirken zu können. Der Eigenbetrieb bietet in 12 Kommunen des Kreises Maßnahmen für Hilfeempfänger an, alle Teilregionen des Kreises Bergsraße sind berücksichtigt und ermöglichen so Zugangsmöglichkeiten für die betroffenen Langzeitarbeitslosen.

Neue Wege bei der Fachtagung „Verfestigte Arbeitslosigkeit“

Die so genannte “Verfestigte Arbeitslosigkeit” ist eines der großen gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Gerade Menschen, die mehr als ein Jahr arbeitslos sind, leiden oft unter sozialer Isolation und gesundheitlichen Einschränkungen. Diese Schwierigkeiten stehen häufig einer erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt entgegen. Im Rahmen einer Fachtagung mit dem Titel “Fit in Arbeit” nahm sich der Hessische Landkreistag in Kooperation mit dem Landkreis Darmstadt-Dieburg des Themas an. Drei Impulsreferate beschäftigten sich mit der Langzeitarbeitslosigkeit aus sozialethischer Sicht, mit dem Projekt “JobFit NRW” sowie mit der Fördergesetzgebung zur Bekämpfung der verfestigten Arbeitslosigkeit. In den vier Fachforen wurde über das Projekt Gesundheitsprogramm der Aufbaugilde Heilbronn sowie über aktive Wochen für Bestandskunden und die gesundheitlichen Anforderungen – ein Projekt aus Erlangen – berichtet. Weitere Themen der Foren waren die Gesundheitsmaßnahmen im Rahmen des SGB II und des Beschäftigungspakets für Ältere sowie zielgruppenspezifische arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung.

Die Fachtagung bot über die Referate und Foren hinaus die Gelegenheit, sich dem wichtigen Thema aus einem anderen Blickwinkel zu nähern. Parallel zur Tagung fand eine Ausstellung der Krankenkassen statt. “Fit in Arbeit” richtete sich an alle Leitungskräfte und Fallmanager von Grundsicherungs- und Sozialhilfeträgern, aber auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter, von Beschäftigungsträgern, freien Trägern, Beratungsstellen, Krankenkassen und Rententrägern. Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße nahm ebenfalls mit Vertretern teil. 10 Fallmanager konnten so, vertieft, die spezifischen Probleme der „Verfestigten Arbeitslosigkeit“ beleuchten und zusätzliche Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit gewinnen.

Erfolgreich in die Selbstständigkeit

Existenzgründung: Nadine Pfleger hat einen Frisör-Salon eröffnet und sucht weitere Mitarbeiter / Gute berufliche Perspektiven

Nadine Pfleger zieht eine positive Bilanz. Die Friseurmeisterin hat den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft. “Es war nicht einfach, aber es hat sich gelohnt”, so die 26jährige Existenzgründerin, die seit drei Jahren einen eigenen Salon in Einhausen führt. Mit Erfolg: Die erste Auszubildende hat ihre Lehrzeit bereits abgeschlossen, jetzt ist die Geschäftsfrau auf der Suche nach einem weiteren Mitarbeiter für ihr junges Team.
Nadine Pfleger weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig eine fachkundige Beratung ist. Nur durch eine kompetente Begleitung können die Risiken, die jede Existenzgründung mit sich bringt, deutlich verringert werden, damit der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit ein realistisches und überschaubares Ziel bleibt. Für sie war die Existenzgründungsberatung über den Eigenbetrieb Neue Wege eine elementare Entscheidungshilfe, um den Rahmen ihrer Geschäftsidee abzustecken und Informationsdefizite beheben zu können – nach wie vor die zweithäufigste Ursache für das frühzeitige Scheitern junger Unternehmen.
Über das Heppenheimer Jobcenter wurde Nadine Pfleger eine fachkundige Beratung vermittelt. Die Experten verfügen über vielfältige Kontakte zu Betrieben, Kammern und Verbänden und kennen die aktuellen Veränderungen in Berufsbildern, Branchen und Betrieben. Für die Friseurmeisterin eine wichtige Begleitung bei der komplexen Planungsarbeit im Vorfeld der Geschäftseröffnung. Denn jeder Gründer startet aus einer individuellen Ausgangsposition: Finanzielles Potenzial, Qualifikation, Alter und persönliches Umfeld sind wesentliche Faktoren, die beim Neustart unbedingt beachtet werden sollten. Im persönlichen Gespräch mit dem Fachberater können verschiedene Fördermöglichkeiten gefunden werden, um die Risiken für den Neugründer kalkulierbar zu machen. Neutrale Spezialisten können Unternehmenskonzepte sachlich beurteilen und individuelle Hilfen anbieten.

“Ich wollte etwas Eigenes beginnen”, beschreibt Nadine Pfleger ihre persönliche Motivation. Nach ihrer Ausbildung und der Meisterschule hatte sie intensiv über ihre berufliche Zukunft nachgedacht und sich für den Schritt in die Selbstständigkeit entschieden. Noch während sie als arbeitssuchend gemeldet war, hörte sie von einem leer stehenden Friseursalon in Einhausen. Im Dialog mit Neue Wege konnte sie ihre Geschäftsidee weiter entwickeln und die unternehmerischen Ziele exakt formulieren. Auch bei Behördengängen und finanziellen Angelegenheiten wurde die Existenzgründerin dauerhaft begleitet. “Die Eröffnung war ein besonderer Tag für mich”, erinnert sich die Friseurin. Der Neustart funktioniert, die Zahl der Kunden wurde langsam größer. Kurz darauf wurde ihr über den Arbeitgeberservice von Neue Wege die erste Auszubildende vermittelt, die heute fest im Salon mitarbeitet.
Jetzt hat Nadine Pfleger das nächste Ziel vor Augen: Noch in diesem Jahr beginnt sie ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Heidelberg, um ihre beruflichen Perspektiven weiter zu verbessern. Für die Arbeit im Salon sucht sie eine fest angestellte Friseurin, um das Geschäft am laufen zu halten.