Leichter Rückgang der Langzeitarbeitslosen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im Monat Juli weiterhin leicht rückläufig. Sie verringerte sich auf 5.281 und fällt damit erstmals seit März unter die Marke von 5.300 Langzeitarbeitslosen.

Ebenfalls einen leichten Rückgang vermeldet der Eigenbetrieb Neue Wege bei der Gesamtzahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Mit 11.549 gemeldeten Personen liegen die Zahlen in diesem Monat geringfügig unter den Werten des Vormonats (11.533). Die gemeldeten Bedarfsgemeinschaften stiegen geringfügig um 20 auf 7.964 an.

Im Bereich der Langzeitarbeitslosen unter 25 Jahren sind im Monat Juli 265 Jugendliche (255 im Vormonat) gemeldet. Der leichte Anstieg lässt sich unter anderem auf das Schuljahresende zurückführen. Jugendliche ohne direkten Übergang in ein Aus-bildungsverhältnis oder ein Studium beantragen oftmals bei Neue Wege Unterstüt-zung. Um den Jugendlichen Alternativen zu bieten, hat der Eigenbetrieb erst kürzlich zusätzliche Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote in Höhe von 1,7 Millionen Euro auf den Weg gebracht. „Durch die erweiterten Angebote ermöglichen wir jungen Menschen einen erleichterten Einstieg ins Berufsleben. Wir werden den Anforderungen des Ausbildungsmarktes jetzt noch gezielter entsprechen können“, so Betriebsleiter Rainer Burelbach.

Eigenbetrieb Neue Wege weitet Angebote für junge Arbeitslose aus

Betriebskommission beschließt Maßnahmen in Höhe von 1,7 Millionen Euro

Wie der Vorsitzende der Betriebskommission des Eigenbetriebs Neue Wege Thomas Metz berichtet, hat die Betriebskommission im Rahmen ihrer letzten Sitzung ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Förderung Langzeitarbeitsloser beschlossen. Ingesamt wurden 11 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,7 Millionen Euro verabschiedet.

Mit Ausgaben in Höhe von 1,2 Millionen Euro bildet hierbei die Förderung junger Menschen unter 25 Jahren auch weiterhin einen Schwerpunkt in der Arbeit des Eigenbetriebs.

Die Zahl der gemeldeten Stellen auf dem Ausbildungsmarkt ist in Süd-Hessen leicht rückläufig. Die Bundesagentur für Arbeit weist in 2009 8% weniger Stellen aus, als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerbermeldungen ebenfalls um 8% gesunken. Eine Verknappung des Angebots für Ausbildungsplatzsuchende ist somit nur partiell spürbar.

Um die Chancen auf geeignete Ausbildungsstellen für junge Menschen zu verbessern, wird Neue Wege die Kreishandwerkerschaft mit der Durchführung von Berufsausbildungen für Jugendliche in einer außerbetrieblichen Einrichtung beauftragen. Diese Form der Ausbildung eröffnet Jugendlichen mit nur geringen Chancen auf dem Lehrstellenmarkt den Einstieg in das Berufsleben.

Weiter wurde die Durchführung von Aktivierungshilfen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Vermittlungshemmnissen im Vorfeld von Ausbildung, Qualifizierung oder Beschäftigung beschlossen. Ziel dieser Angebote ist die schrittweise Heranführung der Teilnehmer an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Maßnahmen gliedern sich in 3 Phasen: Motivation, Orientierung und Integration. Die Motivationsphase beginnt mit einer Analyse der persönlichen und beruflichen Situation. Unter anderem wird mit den Teilnehmern eine Potenzialanalyse zur Ermittlung ihrer intellektuellen, sozialen und berufsbezogenen Kompetenzen durchgeführt. In der anschließenden Orientierungsphase wird eine individuelle Förderplanung erarbeitet. Es sollen betriebliche Praktika absolviert werden, um berufliche Grundfertigkeiten zu erlernen. Die Teilnehmer werden dabei kontinuierlich sozialpädagogisch begleitet. Ziel ist die Entwicklung eines realistischen und stabilen Berufswunsches. Abschließend erfolgt die Vorbereitung auf die individuelle Integration. Mit Hilfe der betreuenden Pädagogen werden die Teilnehmer bei der Suche nach für sie geeigneten Angeboten unterstützt. Die Absolventen können beispielsweise die Aufnahme einer Ausbildung, die Fortsetzung ihrer schulischen Ausbildung oder die Teilnahme an weiteren Qualifizierungsangeboten anstreben.

Durchgeführt werden die Maßnahmen in Bensheim und Lampertheim mit jeweils 20 Teilnehmerplätzen von der Kreishandwerkerschaft und in Viernheim mit 15 Plätzen vom Verein Förderband e.V.

Betriebsleiter Rainer Burelbach sieht das neu geschaffene Angebot jedoch nur als Momentaufnahme. „Wir werden die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt weiterhin intensiv beobachten. Dies vereinfacht es uns bei Veränderungen schnell zu reagieren. Kurzfristige Anpassungen unserer Förderangebote an aktuelle Bedarfe sind jeder Zeit möglich.“

50Plus-Konzept von Neue Wege überzeugt Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Thomas Metz freut sich über das am 1. Juli 2009 vom Eigenbetrieb Neue Wege gestartete und bis zunächst 2013 geplante Projekt „50Plus“ zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitslose. Mit der Fokussierung auf die Aktivierung und Integration der über 50-jährigen berücksichtigt Neue Wege den demografischen Wandel und die damit einhergehende Erkenntnis, dass die Generation 50 plus schon in wenigen Jahren aufgrund ihrer Qualifikation für den Arbeitsmarkt in Deutschland unverzichtbar sein wird. Die Integration älterer Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist von ebenso hoher gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Bedeutung.

Unterstützt wird das Projekt von dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive 50Plus“. Der Eigenbetrieb Neue Wege erhält bis 2010 etwa 1,4 Millionen Euro, um sein eingereichtes Konzept erfolgreich umsetzen zu können.

Neue Wege setzt das Projekt 50Plus mit speziell qualifizierten 50Plus-Fallmanagern um. Eine zielgruppenspezifische Auswahl und Anpassung von Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Sensibilisierung der Unternehmen im Kreis Bergstraße für die Kompetenzen und Qualitäten älterer Arbeitnehmer bilden darüber hinaus die Basis für einen erfolgreichen Projektverlauf.

Der Eigenbetrieb Neue Wege wird erfolgreiche Förderinstrumente wie die Einstiegsoffensive der Zielgruppe anpassen und weiterhin mit eigenen Mitarbeitern durchführen. Weitere passgenaue Instrumente wie beispielsweise die Kompetenzbilanzierung zur Darstellung alternativer Berufswege, Gesundheitscoaching oder auch individuelle Auffrischungskurse werden zudem in Kooperation mit Weiterbildungsträgern durchgeführt.

Firmen können vom reichen Erfahrungsschatz über 50-jähriger profitieren. Eine hohe soziale Kompetenz, überdurchschnittliche Zuverlässigkeit, Flexibilität und Loyalität zeichnet diese Altersgruppe aus. Ziel des Projektes ist es deshalb, für die Betroffenen neue Perspektiven zu schaffen. Bis Ende 2010 sollen mit Hilfe der neuen Angebote etwa 250 Langzeitarbeitslose über 50 Jahren wieder in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.