Jobcenter: Regionalleitungsteam stellt sich vor / Mit Beschwerdemanagement Leistung verbessern

Berichterstattung des Südhessen Morgens vom 16.06.2010

Gebündelte Erfahrung führt auf neue Wege

Viernheim. Frischer Wind weht durch die Räume des Jobcenters. Die Beratungsstelle, die seit 2004 die Arbeit von Sozialamt und Arbeitsagentur in der Industriestraße vereint, wird von einem neuen Team geleitet. Auf der Führungsebene sieht Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Thomas Metz mit Regionalteamleiter Harald Weiß, Stellvertreter Daniel Biundo und Teamleiterin Jasmin Lange große berufliche Erfahrung gebündelt. Während der studierte Verwaltungswirt Weiß nach 20 Jahren in der freien Wirtschaft seit 2004 als Fallmanager für den Eigenbetrieb Neue Wege arbeitet, ist Lange nach einem Studium des gehobenen Dienstes und einer Anstellung beim Finanzamt erst seit 2005 im Jobcenter aktiv.
Auch Biundo, der in Heidelberg Sozialwirtschaft studierte, hat erst über einige berufliche Umwege vor fünf Jahren zum Jobcenter gefunden. “Ich bringe die Erfahrung mit, wie es auf der anderen Seite aussieht”, spricht Biundo somit für das ganze Team. Gegründet wurde der Eigenbetrieb Neue Wege im Jahr 2004, als der Kreistag beschloss, im Rahmen des Optionsmodells die Aufgaben der Agentur für Arbeit zu übernehmen. Vier Jobcenter in Heppenheim, Viernheim, Mörlenbach und Bürstadt sind seitdem für Beratung und Arbeitsvermittlung zuständig. 26 Mitarbeiter hat das neue Leitungsteam in Viernheim zu führen, über 3000 Kunden sind jährlich zu betreuen. “Jeder neunte Viernheimer bekommt Geld von uns”, erklärt Rainer Burelbach, Leiter des Eigenbetriebs Neue Wege im Kreis Bergstraße. Um diese “gewaltige Aufgabe”, so Metz, meistern zu können, arbeitet das Viernheimer Jobcenter mit vier Trägern zusammen.
Das Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft, die Merkurschule, das Förderband und die Kombrecht-Engel-Schule greifen dem Jobcenter unter die Arme, wenn es gilt, Jugendliche zu aktivieren oder Über-50-Jährige zu vermitteln. “Wir wollen diese Zusammenarbeit, sie ist sehr wichtig”, betont Metz.
Mit aufgebaut haben die Mitglieder des neuen Leitungsteams im Rahmen ihrer Arbeit als Fallmanager in den vergangenen Jahren auch die Maßnahme “Einstiegsoffensive”. In Kleingruppen geben Mitarbeiter des Jobcenters acht Wochen lang Hilfestellung beim Bewerben, analysieren die Fähigkeiten des Bewerbers und vermitteln direkt Jobchancen. “Die Vermittlungsquote liegt bei über 50 Prozent”, ist Metz stolz. Zusammen mit der Teamleitung präsentierte der Eigenbetrieb Neue Wege am gestrigen Dienstag auch das neueingeführte Beschwerdemanagement.
Seit März dieses Jahres hat Diplom Verwaltungswirtin Meike Zeiß ein offenes Ohr für Fragen und Probleme der Jobcenter-Kunden. Egal ob zwischenmenschliche Probleme mit dem Fallmanager, Beschwerden wegen fehlerhafter Bearbeitung eines Falls oder dem Bedürfnis, mit jemandem zu reden – Zeiß hat sich das aufmerksame Zuhören zur Aufgabe gemacht.
“Wir sehen das Beschwerdemanagement als Chance, um Dinge verbessern zu können”, sagte Burelbach. Am Kunden orientiert sieht auch Weiß die Aufgabe des neuen Teams: “Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Dafür wollen wir arbeiten, damit ein gesellschaftlicher Benefit existiert.” mie

Südhessen Morgen
16. Juni 2010

Spürbarer Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit im Mai

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Monat Mai rückläufig. Wie der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße mitteilt, sind aktuell 4.922 Menschen als langzeitarbeitslos gemeldet. Dies sind 103 Personen weniger als im Vormonat.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist leicht auf nun 8.067 zurückgegangen. Mit 11.591 erwerbsfähigen Hilfeempfängern erhalten nahezu gleichviel Personen finanzielle Unterstützung von Neue Wege wie im Vormonat.

Erfreulich ist aus Sicht von Neue Wege der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße. Im Vergleich zum Vormonat (257 Jugendliche), sind im Mai 27 Jugendliche weniger arbeitslos oder ohne Ausbildungsplatz. In diesem Bereich wird mit einer weiteren Verbesserung im Jahresverlauf gerechnet.