Zahl der Vermittlungen gestiegen

„Der Trend der vergangenen Monate hält an“, beschreibt Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach die aktuelle Situation auf dem Bergsträßer Arbeitsmarkt. Im Monat November sind 4.655 Langzeitarbeitslose beim Eigenbetrieb Neue Wege gemeldet, im Vormonat waren es 4.662 Personen. Weiter rückläufig ist auch die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, sie ging gegenüber Oktober um 49 Personen auf 11.019 zurück. Erfreulich ist der Rückgang der Langzeitarbeitslosen unter 25 Jahren: Waren im Oktober noch 264 Personen gemeldet, so mussten im November nur noch 224 Personen von Neue Wege betreut werden.

Der Eigenbetrieb konnte bis November 1.519 Personen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vermitteln, 399 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Diese Steigerung um 35 % zeigt, dass der Arbeitsmarkt wieder aufnahmefähiger als in der Vergangenheit ist“, so der Betriebsleiter. Für Burelbach ist es erfreulich, dass auch der Arbeitgeberservice einen wichtigen Beitrag dazu leisten konnte, dessen Angebote intensiver von den regionalen Unternehmen genutzt wurden. Dennoch bleibt es für ihn eine wichtige Aufgabe die Angebote von Neue Wege bei den ansässigen Firmen bekannt zu machen. „Nur durch eine enge Verzahnung mit der Wirtschaft können Menschen schnell und zielgerichtet in Arbeit vermittelt werden“.

Unternehmen mit Weitblick werden prämiert

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße beteiligt sich am Programm „Per-spektive 50PLUS – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Ziel dieses Programmes ist die Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser, in dem die Gestaltungskraft und Kreativität der Region noch stärker als bisher zur beruflichen Eingliederung und Vermittlung genutzt werden soll. Im Rahmen dieses Projektes hat auch in diesem Jahr der Bundeswettbewerb „Unternehmen mit Weitblick“ stattgefunden. In jedem regionalen Beschäftigungspakt werden dabei Arbeitgeber aus der Region prämiert, die sich in besonderem Maße für ältere Mitarbeiter engagieren. Die Prämierung findet am 02.12.2010, um 19.30 Uhr in den Räumlichkeiten des Job-Centers Bergstraße statt. Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz wird im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Auszeichnungen überreichen und darüber hinaus den neuen Schirmherren des Projektes „Perspektive 50PLUS“ vorstellen.

Neue Wege setzt bei der Beschäftigungsförderung auch auf flankierende Leistungen

„Flankierende Leistungen sind ein wichtiger Bestandteil des Leistungsangebots, mit dem Langzeitarbeitslose aus der Hilfebedürftigkeit herausgeführt werden. Daher haben wir die Kooperation zwischen dem Eigenbetrieb Neue Wege und den regionalen Trägern sozialer Dienstleistungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut“ macht der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz deutlich. „Aktuell hat sich die Betriebskommission des Eigenbetriebs dafür ausgesprochen, flankierende Angebote für weitere 12 Monate mit der Arbeiterwohlfahrt, dem Caritasverband, dem Diakonischen Werk und dem Haus der Gesundheit bereitzustellen“, so Metz.
Suchtberatung, psychosoziale Betreuung und Schuldnerberatung sind drei Säulen dieser „sozialintegrativen flankierenden Leistungen“, die als kommunale Leistung von Neue Wege in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren, örtlichen Einrichtungen und Diensten schwerpunktmäßig angeboten werden.
„Statistisch gesehen hat die Zahl der SGB II – Empfänger, die Beratungsangebote nutzen, zugenommen. Aktuelle Zahlen aus dem Kreis Bergstraße belegen rund 400 Teilnehmer im Jahr 2009, seit Jahresbeginn 2010 haben bereits etwa 550 Personen eine Beratung bei regionalen Sozialverbänden erhalten – und dies bei rückläufigen Arbeitslosenzahlen“ informiert Betriebsleiter Rainer Burelbach.
Suchtberatung wird in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt Bergstraße sowie dem Caritasverband Darmstadt in Bensheim, Heppenheim, Lampertheim, Mörlenbach, Viernheim und Wald-Michelbach angeboten. Sie leistet Hilfe, Beratung und ambulante Therapie für Suchtkranke und deren Angehörige. Persönliche Beratung und individuelle Hilfe stehen dabei im Vordergrund. Ziel der Beratungen ist es, dass Ratsuchende ihre gegenwärtigen Symptome überwinden und belastende Beziehungsmuster durchbrechen können. Gemeinsam mit den Therapeuten wird ein individuelles Zielkonzept erarbeitet, welches sich an den Bedürfnissen der suchtkranken Menschen, die eine Neuorientierung und ein Leben ohne problematischen Suchtmittelkonsum wünschen, orientiert. Die persönlichen Lebensbedingungen, Vorstellungen und Erwartungen werden in jedem Fall berücksichtigt. Die Beratung unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht und wird vertraulich behandelt.
Psychosoziale Betreuung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem kreiseigenen Haus der Gesundheit in Heppenheim. Sie bietet psychisch kranken Menschen und deren Angehörigen Hilfe bei seelischen Krisen. Ziel ist der Abbau von psychosozialen Problemlagen. Die Beratung findet überwiegend direkt bei den Hilfesuchenden durch Hausbesuche statt. Bei der Kontaktaufnahme durch den psychosozialen Dienst wird festgestellt, welcher Beratungs- bzw. Hilfebedarf vorhanden ist und welche Folgemaßnahmen wirkungsvoll wären. Die Betreuungsdauer orientiert sich ausschließlich am Bedarf der Kunden.
Schuldnerberatung wird In Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt Bergstraße, dem Caritasverband Darmstadt und dem Diakonischen Werk Bergstraße kreisweit in den vier Jobcentern sowie in Bensheim, Heppenheim, Lampertheim, Mörlenbach Rimbach und Wald-Michelbach angeboten. Sie dient Personen, die aufgrund ihrer Überschuldungssituation in Not geraten sind und aus eigener Kraft keinen Ausweg aus ihrer Situation finden. Die Beratungsgespräche unterstützen die Hilfesuchenden dabei, ihre Schulden zu regulieren und abzutragen. Dabei soll die Lebensführung stabilisiert werden. Dieser oft längerfristige Prozess wird auf die individuelle Situation der Hilfesuchenden abgestimmt.
Die steigende Nachfrage nach kommunalen Unterstützungsangeboten zeigt, wie wichtig solche Hilfen für Betroffene sind. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit regionalen Sozialträgern hat sich hier als sehr hilfreich erwiesen. „Der große Vorteil dieser Angebote ist die Nähe zum Hilfesuchenden. Angebote vor Ort und dadurch kurze Wege und direkte Erreichbarkeit sind wichtige Kriterien für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Begleitung in den oftmals schwierigen Lebenssituationen der Betroffenen“, so Burelbach abschließend.