Kein Kind soll aus der Versorgung fallen

Bildungs- und Teilhabepaket: Eigenbetrieb Neue Wege bereitet sich auf Änderungen aus Berlin vor / Aufgaben der KKS übernehmen

Auch wenn das Bildungs- und Teilhabepaket für bedürftige Kinder und Jugendliche noch nicht beschlossen ist, bereitet sich der Kreis Bergstraße auf die künftigen Anforderungen vor. Ein Bestandteil dieses Pakets ist die Übernahme von Kosten für die Mittagsmahlzeiten von bedürftigen Schülern. Seit 2008 ist die in Bensheim ansässige Karl-Kübel-Stiftung (KKS) für die organisatorische Abwicklung zuständig. Diese Aufgabe soll nach Verabschiedung des Bildungs- und Teilhabepakets auf das Jobcenter Neue Wege übergehen.

“Die KKS hat in den vergangenen Jahren eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort aufgebaut und ist sehr daran interessiert, dass diese fortgesetzt wird. Unser besonderes Anliegen ist es, dass in der Übergangsphase keine Kinder aus der Versorgung fallen”, sagte Ralf Tepel vom Vorstand der Karl-Kübel-Stiftung, der Neue Wege Unterstützung zusicherte.

Damit die Übergabe klappt, trafen sich Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz und der Leiter von Neue Wege, Rainer Burelbach, jetzt mit Ralf Tepel und weiteren Stiftungsmitarbeitern. “Dies soll dazu beitragen, einen möglichst nahtlosen Übergang zu schaffen”, sagte Burelbach, der weitere Gespräche mit der Karl-Kübel-Stiftung ankündigte.

Verwaltung entwickelt Konzept
Unter der Federführung von Neue Wege entwickelt derzeit eine Arbeitsgruppe der Kreisverwaltung Umsetzungsstrategien zum Bildungs- und Teilhabepaket. Gemeinsam mit der Schulabteilung, dem Sozialamt und dem Jugendamt sollen in den nächsten Wochen Konzepte für die Gewährung der unterschiedlichen Leistungen entstehen.

Die Mittagsverpflegung als ein wichtiger Baustein, hatte der Kreis Ende 2007 zunächst in Eigenregie übernommen, bevor das Land Hessen einen Härtefonds einrichtete. 60 von 74 Schulen im Kreis beteiligen sich an diesem Programm zur Mittagessenversorgung. Damit ist der Kreis Bergstraße einer der Landkreise mit dem höchsten Beteiligungsgrad in Hessen.

“Das Bildungs- und Teilhabepaket gibt uns neue Möglichkeiten, um bedürftige Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Wir werden dabei den Austausch mit allen beteiligten Einrichtungen vor Ort, wie den Vereinen oder den Schulen, suchen. Als Kreis werden wir die Umsetzung als kommunale Aufgabe in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden angehen”, so Metz.

Wenn ALG I endet und Hartz IV kommt / Bundesagentur für Arbeit (BA) und Neue Wege informieren gemeinsam

Für Arbeitslosengeld I Bezieher bedeutet das Ende ihrer Anspruchsfrist eine Zäsur. Der Eintritt in das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) bringt manche Fragen mit sich.

Neue Wege Kreis Bergstraße -Jobcenter- und die Bundesagentur für Arbeit (BA) haben sich dieser Problematik angenommen und gemeinsame Lösungen entwickelt. Der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz und die Geschäftsstellenleiterin der Bundesagentur für Arbeit in Bensheim, Rosemarie Schultheis, machen auf die Beratungsmöglichkeiten für Personen, die vor solch einem „Übergang“ stehen, aufmerksam. „Hier ist eine gute Beratung durch beide Stellen wichtig. Wir haben diese zusammengeführt und können übergreifende Informationen an die Hand geben“, so Metz.
Seit August 2010 bieten beide Institutionen gemeinsame Informationsveranstaltungen an. Einmal pro Monat beraten Mitarbeiter der BA und von Neue Wege im Jobcenter Bergstraße zu Themen und Fragen, die sich beim Wechsel in das Arbeitslosengeld II ergeben. Die BA geht insbesondere darauf ein, welche Möglichkeiten sich Arbeitslosen bieten, um die Zeit bis zum Beginn des SGB II Leistungsbezugs zu nutzen und einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Dabei kann beispielsweise die Job-Börse der BA hilfreich sein, oder die Lernbörse der BA, mit deren Hilfe sich Arbeitslose autodidaktisch weiterbilden können.
Sollten Arbeitslose trotz aller Bemühungen keinen neuen Arbeitsplatz gefunden haben und einen Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen müssen, so erhalten sie über die sogenannte Einstiegsoffensive im Eigenbetrieb Neue Wege eine erste intensive Betreuung. Die Chance aus der Einstiegsoffensive heraus einen Arbeitsplatz zu finden ist gut, fast 50% aller Teilnehmer konnten bereits während ihrer Zeit bei der Einstiegsoffensive einen neuen Job finden. Die Betroffenen lernen auch den Arbeitgeberservice kennen, der in direktem Kontakt mit den Unternehmen in der Region steht. Die Informationsveranstaltungen ermöglichen einen Einblick in diese Angebote und sollen auch dazu dienen, die Unsicherheit zu nehmen, was nach dem Übergang kommt.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer bestätigen den Nutzen einer gemeinsamen Veranstaltung. „In der Regel wird nur ein kleiner Teil der eingeladenen Arbeitslosen auch tatsächlich eine Leistungsberechtigter im Sinne des zweiten Sozialgesetzbuchs. Wir sehen uns daher in unseren Bemühungen bestätigt, frühzeitig zu informieren und auf die bestehenden Angebote aufmerksam zu machen“, so BA-Geschäftsstellenleiterin Rosemarie Schultheis.

Schulden: Immer mehr brauchen Rat

Im vergangenen Jahr rund 1000 Fälle im Kreis

Im vergangenen Jahr haben rund 1000 Personen die Angebote der Schuldnerberatung im Kreis Bergstraße in Anspruch genommen. Das sind 200 mehr als im Vorjahr. In 4200 Stunden wurden die Beratungsgespräche geführt – mehr als 1000 zusätzliche Stunden im Vergleich zu 2009. Das berichtete jetzt Sozialdezernent Thomas Metz.
Angesichts dieser Bilanz sei es die richtige Entscheidung, gewesen, die Schuldnerberatung im Kreis Bergstraße auszubauen. Die Beratungsangebote seien ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung, sowohl präventiv als auch zur Krisenintervention. “Sie stehen nicht nur Beziehern von Sozialleistungen offen, sondern auch vielen anderen”, so Metz. Rund ein Viertel der Hilfesuchenden beziehe keine sozialen Leistungen.
Die Zusammenarbeit des Kreises mit der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas und dem Diakonischen Werk ermögliche ein gut erreichbares und bürgernahes Angebot, so Metz. Für Hartz-IV-Empfänger stehen die Schuldnerberater in den Jobcentern Heppenheim, Bürstadt, Mörlenbach und Viernheim zur Verfügung. Alle anderen Interessierten können sich in den Haupt- und Außenstellen der Träger in Bensheim, Heppenheim, Bürstadt, Wald-Michelbach, Mörlenbach und Hirschhorn an die Berater wenden.
In 2010 konnte die Schuldnerberatung in einem Umfang finanziert werden, wie das bisher nicht der Fall gewesen war. Aus Kreis- und Landesmitteln wurden 240 000 Euro verwendet. Auch für dieses Jahr steht ein entsprechendes Budget zur Verfügung, das die Grundlage für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Trägern ist. “Der Kreis wird die Schuldnerberatung weiter unterstützen, damit Betroffene effektive Beratung erhalten können. Dies trägt wesentlich zum Erhalt und der Wiedererlangung von Beschäftigung bei”, so Metz.

Kreis Bergstraße bei der Mittagessenversorgung von bedürftigen Schulkindern gut aufgestellt / 60 von 74 Schulen nehmen am Programm teil

Eigenbetrieb Neue Wege stellt sich schon jetzt auf die Neuerungen des Bildungs- und Teilhabepaketes ein

Auch wenn das Bildungs- und Teilhabepaket für bedürftige Kinder und Jugendliche noch nicht beschlossen ist, bereitet sich der Kreis Bergstraße nach Auskunft des Ersten Kreisbeigeordneten Thomas Metz auf die künftigen Anforderungen vor. Ein Bestandteil des Paketes ist die Übernahme von Kosten zur Mittagessenversorgung von bedürftigen Schulkindern. Für die organisatorische Abwicklung ist seit 2008 die in Bensheim ansässige Karl Kübel Stiftung (KKS) zuständig, die Aufgabe soll nach Verabschiedung des Bildungs- und Teilhabepaketes auf Neue Wege übergehen.
Aus diesem Grund trafen sich der Erste Kreisbeigeordnete Thomas Metz und Rainer Burelbach, Leiter des Eigenbetriebs Neue Wege, mit Ralf Tepel, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung und weiteren Stiftungsmitarbeitern. „Die Karl Kübel Stiftung, die seit dem Frühjahr 2008 den Härtefonds des Landes Hessen verwaltet, hat in den vergangenen. Jahren eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort aufgebaut und ist sehr daran interessiert, dass die Leistungen in diesem Sinne fortgesetzt werden. Dem Eigenbetrieb sagen wir dazu gerne unsere Unterstützung zu“, erklärt Tepel.

„Unser besonderes Anliegen ist es, dass in der Übergangsphase vom Härtefonds zum Bildungs- und Teilhabepaket keine Kinder aus der Versorgung fallen“, so Tepel weiter.

„Der Austausch mit der Karl Kübel Stiftung soll dazu beitragen, einen möglichst nahtlosen Übergang bei der Mittagsverpflegung zu schaffen. Dem Erstgespräch werden sicherlich weitere Termine mit der Stiftung folgen“, nimmt Burelbach diese Anregungen auf. Unter der Federführung von Neue Wege entwickelt derzeit eine Arbeitsgruppe der Kreisverwaltung Umsetzungsstrategien zum Bildungs- und Teilhabepaket. Gemeinsam mit der Schulabteilung, dem Sozialamt und dem Jugendamt entstehen in den nächsten Wochen Konzepte für die Gewährung der unterschiedlichen Leistungen. Die Mittagsverpflegung als ein wichtiger Baustein, hatte der Kreis Bergstraße Ende 2007 zunächst in Eigenregie übernommen, bevor das Land Hessen einen Härtefonds einrichtete. 60 von 74 Schulen im Kreis beteiligen sich an diesem Programm zur Mittagessenversorgung. Damit ist der Kreis Bergstraße einer der Landkreise mit dem höchsten Beteiligungsgrad im Land Hessen.
„Das Bildungs- und Teilhabepaket gibt uns neue Möglichkeiten an die Hand, um bedürftige Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Wir werden dabei den Austausch mit allen beteiligten Einrichtungen vor Ort, wie den Vereinen oder den Schulen suchen. Als Kreis werden wir die Umsetzung als kommunale Aufgabe in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden angehen“, so Metz, auch Vorsitzender der Betriebskommission Neue Wege, abschließend.

Das Bildungs- und Teilhabepaket gliedert sich in vier Elemente.

  • Das Schulbasispaket besteht aus einer angemessenen Ausstattung beim persönlichen Schulbedarf bis zu 100 Euro pro Schuljahr (Stifte, Schultasche, Hefte, ein- und mehrtägige Ausflüge) und den monatlichen Schülerbeförderungskosten für Schüler in der Oberstufe.
  • Das Bildungspaket umfasst auch die außerschulische Lernförderung zwecks Ergänzung der unmittelbaren schulischen Angebote. Das Lehrpersonal stellt den möglichen Bedarf fest. Die Förderung muss geeignet und erforderlich sein, um das wesentliche Lernziel, die Versetzung, zu erreichen. Dann werden Kosten übernommen.
  • Einen Zuschuss zum Mittagessen gibt es für eine in schulischer Verantwortung angebotene und gemeinschaftlich ausgegebene Mittagsverpflegung. Der Eigenanteil beträgt 1 Euro je Mittagessen. Diese Regelung gilt auch für Kindertagesstätten.
  • Die Unterstützung zur außerschulischen Bildung „Kultur, Sport, Mitmachen“ beläuft sich auf einen Höchstbetrag von 10 Euro monatlich je Kind für Aktivitäten zur kulturellen Bildung, Mitgliedschaft in Vereinen, Musikunterricht aber auch zur Teilnahme an Freizeiten oder Ferienangeboten.

Pressemitteilung Bildungs- und Teilhabepaket.pdf

Leichter Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen

Wie vom Eigenbetrieb angekündigt, ist im ersten Monat des Jahres 2011 die Zahl der Langzeitarbeitslosen leicht angestiegen. Im Januar waren 4.788 Personen gemeldet. Dies ist deutlich weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs mit 4.973 Personen, allerdings mehr als im Dezember 2010 (4.596). „Der harte Winter macht sich auch auf dem Bergsträßer Arbeitsmarkt bemerkbar“, erklärt Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach. „Allerdings stimmt für den weiteren Verlauf des Jahres optimistisch, dass mit 110 Personen im Januar rund 40% mehr Arbeitssuchende in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt wurden, als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Konjunkturentwicklung ist nach wie vor durchaus optimistisch“, so Burelbach.