Bildungs- und Teilhabepaket wird einfacher

Zum 01. August 2013 treten wichtige Neuerungen zum Bildungs- und Teilhabepaket in Kraft. Diese sollen vor allem den Aufwand für Antragsteller, Träger und den Kreis Bergstraße erleichtern, wie der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- mitteilt.

Alle Neuerungen im Überblick:

• Leistungen zur Teilhabe an Sport und Kultur werden künftig immer für den vollständigen Gewährzeitraum bewilligt, unabhängig vom Tag der Antragstellung. Bisher ist es so, dass der Zuschuss erst ab dem Tag der Antragstellung rückwirkend auf den ersten des Monats, in dem der Antrag eingegangen ist, bewilligt wird.

• Anspruchsberechtigten Kindern steht ein monatlicher Betrag von 10 Euro für Beiträge oder Unterrichtsgebühren für Verein oder Musikschule zur Verfügung. Nicht selten sind die Angebote aber kostenlos, während Geld für die Ausrüstung fehlt. Künftig ist es möglich, die zehn Euro beispielsweise für Ausrüstungsgegenstände für Sportarten zu verwenden.

• Weitere Änderungen betreffen die Anträge auf Ausflüge oder Klassenfahrten: Wenn Eltern für diese Leistungen in Vorkasse getreten sind, können die verausgabten Mittel im Einzelfall auch an die Eltern und nicht an den Leistungsanbieter ausbezahlt werden.

• Bei den Kosten für die Schülerbeförderung wird künftig ein Durchschnittswert von fünf Euro monatlich als Eigenanteil angesetzt.

Weitere Informationen sowie Antragsformulare erhalten Interessierte unter http://bildungspaket.neue-wege.org, in allen Servicepoints von Neue Wege
-Kommunales Jobcenter- sowie in der Kreisverwaltung des Kreises Bergstraße. In den genannten Anlaufstellen liegen ebenfalls Informationsbroschüren zum Bildungspaket aus. Bei Fragen helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams Bildungspaket auch unter der Telefonnummer 06252 / 156051 während der Sprechzeiten weiter. (Sprechzeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag von 9:00 bis 11.30 Uhr sowie von 13.00 bis 15.00 Uhr. Freitags von 09.00 und 11.30 Uhr.)

Kicken mit Schlappi

Trainerlegende und Schirmherr 50PLUS Klaus Schlappner zu Besuch beim Projekt „50PLUS in Fahrt“

Für ein Gespräch mit Teilnehmern der Maßnahme „50PLUS in Fahrt“, die Neue Wege für ältere Arbeitslose anbietet, besuchte Klaus Schlappner das kommunale Jobcenter in
Heppenheim. Dabei wurde auch gekickt, wenn auch nur mit dem Tischfußball – aber dennoch mit viel Spaß und Engagement. Die Fußball-Legende ist Botschafter der Bergstraße und Schirmherr für das Projekt „ProArbeit 50PLUS“, das im Rahmen des Bundesprogramm „Perspektive 50plus“ die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser verbessern soll.

Ob Potentialcoaching, Gesundheitsmodule, überzeugend auftreten im Bewerbungsgespräch oder Bewerbungstraining – bei 50PLUS in Fahrt werden Arbeitsuchende über 50 Jahre von verschiedenen Dienstleistern gezielt auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. In einem fünf Module umfassenden Programm erhalten die Teilnehmer begleitende, individuelle und bedarfsorientierte Hilfe und Beratung während des Integrationsprozesses.

„Ich halte das Projekt, Menschen über 50 auf den Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen für sehr sinnvoll. Das ist eine ganz aktive Gruppe mit viel Potenzial, das ausgeschöpft werden muss. Auch ich bin nicht mehr der Jüngste, aber mein Motto war und ist: Immer am Ball bleiben, dann schießt man auch mal ein Tor! Auch Arbeitssuchende über 50 dürfen sich mit der Situation, nicht mehr arbeiten zu gehen, niemals abfinden. Die Arbeitsuchenden müssen aktiv werden und die Initiative ergreifen. „Wollen“ ist hier das Stichwort!“, so Klaus Schlappner bei seiner Impulsrede vor den Teilnehmern von 50PLUS in Fahrt.

Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Älter werden bedeutet zugleich auch Erfahrungswissen und Routine zu haben. Gerade im Hinblick auf den in wenigen Jahren prognostizierten Arbeitskräftemangel, sollten Unternehmen weitblickend entscheiden und auf die Berufserfahrung der älteren Generation zurückgreifen. Wir können mit dem Projekt Pro-Arbeit 50PLUS in die Arbeitswelt hineinwirken, indem wir die Beschäftigungsfähigkeit der älteren Arbeitssuchenden verbessern, etwa durch Weiterbildung, Gesundheitsförderung und – wenn erforderlich – Vermittlung sozialer Hilfen. Die Unternehmen stehen ebenso vor Herausforderungen, beispielsweise was die Gestaltung der Arbeitsbedingungen im Betrieb an-belangt. Insgesamt müssen alle Beteiligten vor Ort, also Arbeitssuchende, Unternehmen, Sozialpartner und regionale Entscheidungsträger, zusammenwirken und an der einen und anderen Stelle umdenken.“

Der demografische Wandel ist in vollem Gange und auch in der Arbeitswelt ist angekommen, dass in naher Zukunft die notwendigen Fachkräfte nicht mehr für alle Unternehmen und Branchen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen werden. Trotzdem ist es für ältere Arbeitssuchende noch immer überdurchschnittlich schwer, eine neue Anstellung zu finden. In der öffentlichen Meinung wird ein fortgeschrittenes Lebensalter oftmals mit einem Absinken der Leistungsfähigkeit verbunden. Dabei sind es überwiegend Menschen über 50 Jahre, die das aktuelle Geschehen in Wirtschaft und Politik weltweit prägen. Ältere sind nicht weniger, sondern anders leistungsfähig, bestätigte auch Klaus Schlappner.

„Ich bin selbst „ü-50“ und möchte andere ermutigen die Initiative zu ergreifen, aktiv auf Ar-beitgeber zuzugehen und auf sich aufmerksam zu machen. Es ist wie beim Kicken, ein un-motivierter Spieler kommt selten zum Zug. Nur wer sich voller Energie ins Spiel stürzt wird ein Tor schießen. Ich kann nur sagen: Bewegt euch Leute, ran an die Arbeitgeber! Wir über 50 gehören noch lange nicht zum „alten Eisen!“, so Klaus Schlappner abschließend.

Workshop zur Entwicklung von Strategien zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs

Großes Interesse an Kick-off Veranstaltung bei Neue Wege

Zum ersten Workshop zur Entwicklung von Strategien zur Sicherung des
Arbeitskräftebedarfs luden Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH Dr. Matthias Zürker regionale Akteure der Arbeitsmarktpolitik in das kommunale Jobcenter ein. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Die erste von insgesamt drei Veranstaltungen lieferte einen Überblick über die Arbeitsmarktsituation und die Berufsentwicklung im Kreis Bergstraße.

„Wir müssen an einem Strang ziehen – effektive Fachkräftesicherung erfordert gemeinsame und aufeinander abgestimmte Maßnahmen aller regionalen Akteure“, machte der Erste Kreisbeigeordnete Thomas Metz die Zielrichtung deutlich.

Der Einladung folgten Führungskräfte der Agentur für Arbeit Bensheim, der Altenpflegeschule Bergstraße, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Hessen, der Kreishandwerkerschaft Bergstraße, der Heinrich Metzendorf Schule, der Karl Kübel Schule und des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Bergstraße und den Odenwaldkreis.

Das IWAK hat im Rahmen des Projektes „regio pro“ Prognosen für die wichtigsten Berufe für jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt in Hessen bis zum Jahr 2018 erstellt. Auf Basis dieser und den Ergebnissen des Arbeitsmarktmonitors der Bundesagentur für Arbeit sollen gemeinsam mit den Teilnehmern Strategien zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs erarbeitet werden. Den Rahmen dafür bilden drei aufeinander aufbauende Workshops mit allen relevanten arbeitsmarktpolitischen Akteuren vor Ort; der gesamte Prozess wird sich über einem Zeitraum von etwa 1,5 Jahren erstrecken. Das Projekt wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche regionale Arbeitsmarktpolitik ist das Angebot von Fachkräften in einer Region. Sie müssen sowohl ausreichend vorhanden, als auch mit den nachgefragten Qualifikationen ausgestattet sein. Um dies zu gewährleisten, muss nach Überzeugung von Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann eine entsprechend effektive Aus- und Weiterbildungspolitik durch die Region betrieben werden.

„Schon frühzeitig muss klar sein, welche Fachkräfte von den Unternehmen in Zukunft benötigt werden. Wirtschaftsförderung, Ämter, Weiterbildungsträger, berufsbildende Schulen, sonstige regionale Akteure und besonders die Unternehmen selbst müssen dafür Sorge leisten, dass bedarfsorientiert ausgebildet wird. Der Workshop war ein gelungener Auftakt in diesem Prozess“, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dr. Zürker abschließend.