Arbeitslosenzahlen im Kreis Bergstraße: Positive Monatsbilanz des Kommunalen Jobcenters für September

Die Anzahl der von Neue Wege betreuten Bedarfsgemeinschaften ist von 6721 im Monat August auf 6680 Familien in Grundsicherung im September gesunken. Damit sind diesen Monat 41 Familien weniger auf Sozialleistungen angewiesen – so wenig wie noch nie seit Bestehen von Neue Wege. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 3719 beim Eigenbetrieb registrierten Personen nahezu konstant geblieben – im August waren 3717 Menschen arbeitslos gemeldet.
Erfreulich sind auch die Vermittlungszahlen bei den jugendlichen Arbeitslosen im Kreis Bergstraße: „Im September schafften so viele Jugendliche wie noch nie seit Bestehen des Eigenbetriebes den Sprung in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Waren im August noch 44 junge Menschen ohne Arbeit, sind es diesen Monat noch 37. Unsere Fallmanager, die ausschließlich unter 25-jährige betreuen stehen den Jugendlichen bei der beruflichen Orientierung zur Seite und sind stets Ansprechpartner bei Fragen. Ein Konzept, das sicherlich zu den guten Vermittlungsergebnissen beigetragen hat“, so der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann.

Perspektive Ausbildung: Verschiedene Wege führen zum Ziel

Neue Wege mit vielfältigen Förderangeboten für junge Arbeitslose

Mit individueller Beratung und Betreuung Jugendlichen im Arbeitslosengeld II-Bezug eine Chance auf Erwerbstätigkeit geben ist Aufgabe des kommunalen Jobcenters Neue Wege Kreis Bergstraße. Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2013/2014 konnte Neue Wege 81
Jugendliche in Arbeit und Ausbildung vermitteln. Weitere 104 Jugendliche beginnen Qualifizierungs- und Orientierungsmaßnahmen.

„Unsere Fachkräfte im Haus, spezielle „U-25 Fallmanager“, entscheiden gemeinsam mit den Jugendlichen im regelmäßigen persönlichen Austausch über die geeigneten Schritte auf dem Weg in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis. Ob Heranführung an das Beschäftigungs-system oder Stabilisierung und Orientierung – wir können für alle Konstellationen Förder- und Qualifizierungsangebote anbieten. Dazu sind wir eng mit ortsansässigen Arbeitgebern, Trägern, Schulen und dem Jugendamt vernetzt“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz.

Bei einem Besuch beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. (bwhw) in Bensheim informierten sich Thomas Metz und der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann bei Kerstin Molter, Standortkoordinatorin Bergstraße und Ingrid Schubert-Janek, pädagogische Mitarbeiterin, über das Thema außerbetriebliche Ausbildung.

„Junge lernbeeinträchtigte und benachteiligte Menschen, die keinen Ausbildungsbetrieb
gefunden haben, können über die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen den Sprung ins Arbeitsleben schaffen. Damit können auch junge Menschen, die wegen Lernbeeinträchtigungen oder sozialen Benachteiligungen weniger Chancen auf eine betriebliche Ausbildung hätten, Zugang zum Arbeitsleben finden“, so Kerstin Molter.
Die in Kooperation von Neue Wege und dem bwhw angebotene außerbetriebliche Ausbildung ermöglicht den Start in eine passende Beschäftigung und begleitet Jugendliche auf dem Weg zum erfolgreichen Berufsabschluss. Die praktische Ausbildung findet in Kooperationsbetrieben statt, der theoretische Teil in der Berufsschule. Zusätzlich nehmen die Azubis an individuell abgestimmten Stütz- und Förderunterrichten im Bildungswerk teil. Aktuell befinden sich 18 Personen, die in den letzten drei Jahren gestartet sind und 20 Neustarter in der Ausbildung.

„Weil es in Deutschland immer weniger Jugendliche gibt, ist die Gesellschaft noch stärker als früher darauf angewiesen, dass die jüngste Generation möglichst gut ausgebildet ist und Zugang zum Arbeitsmarkt findet. Wir müssen gemeinsam mit den Gemeinden, Städten und Arbeitgebern im Kreis Bergstraße nach Lösungen suchen, um alle Jugendlichen in Arbeit zu bringen. Nur gemeinsam kann es gelingen Perspektiven zu schaffen“, so Metz abschließend.

Jobcenter und Kommune eng vernetzt

Bürstädter Bürgermeisterin Barbara Schader zum Antrittsbesuch im Kommunalen Jobcenter Ried

Die Bürstädter Bürgermeisterin Barbara Schader informierte sich bei Ihrem Antrittbesuch im Jobcenter Ried in Bürstadt über die Arbeit des Eigenbetriebs Neue Wege und die Perspektiven der Arbeitssuchenden im SGB II. Dabei tauschte sie sich insbesondere über die Netzwerkarbeit und die Weiterentwicklung der Wirtschaftsförderung vor Ort mit dem Ersten Kreisbeigeordneten und Sozialdezernenten Thomas Metz, dem stellvertretende Betriebsleiter Neue Wege Harald Weiß und Jobcenterleiter Christian Bayer aus.

Christian Bayer, seit September 2006 Leiter des kommunalen Jobcenters Ried, gab Einblick in die Arbeitsweise der Fallmanger. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermitteln und betreuen Menschen im Arbeitslosengeld II-Bezug aus Biblis, Groß-Rohrheim, Lampertheim und Bürstadt.

„Unsere Fachkräfte arbeiten mit den Betroffenen als persönliche Ansprechpartner zusammen und beraten sie in allen Fragen der Eingliederung ins Arbeitsleben, der Qualifizierung und in der Überwindung von Vermittlungshemmnissen. Momentan sind in Bürstadt 233 Personen arbeitslos gemeldet. Insgesamt 413 Familien beziehen Leistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch. Das bedeutet eine Reduzierung in den letzten fünf Jahren um rund 28 Prozent bei der Zahl der Arbeitslosen und rund 16 Prozent bei den Familien in Grundsicherung“, so Christian Bayer.

Nach einem Austausch mit den Mitarbeitern folgte eine Führung durch die Räumlichkeiten des Jobcenters. Ein besonderes Augenmerk richtete die Bürgermeisterin auf das Sofortprogramm „Einstiegsoffensive“, das im Kreis Bergstraße für ein intensives Beratungsangebot und die konsequente Umsetzung des „Work-first“ Ansatzes – die zügige Vermittlung von Erstan-tragstellern in Arbeit steht. „Im Vordergrund der achtwöchigen Maßnahme steht die aktive Arbeitssuche des Einzelnen. Mit der sofortigen Aktivierung der Neuantragsteller fördern wir die Eigenverantwortung und Eigeninitiative der Leistungsbezieher“, erklärt Harald Weiß.

Thomas Metz betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit der Stadt Bürstadt: „Ich freue mich über den Besuch von Frau Bürgermeisterin Schader. Nur eine enge Zusammenarbeit schafft Synergieeffekte und führt zum Erfolg. Mit den Akteuren vor Ort können wir individuelle Strategien für die Hilfeempfänger entwickeln und bei den Gewerbetreibenden für unsere Möglichkeiten der Vermittlung in Arbeit bekannt machen.“

Frau Schader resümiert: „Das Jobcenter Ried ist kompetenzbezogen sehr gut aufgestellt. Beeindruckend waren für mich die verschiedenen Projekte für die unterschiedlichen
Adressaten. Jetzt gilt es in einer guten Kommunikation mit der Kommune Netzwerke mit Gewerbetreibenden vor Ort aufzubauen. Ich freue mich auf einen regelmäßigen Austausch und innovative Projekte für unsere Stadt.“