Neue Wege ist Vorreiter im Bereich der Gesundheitsförderung

Betriebskommission beschließt Weiterführung erfolgreicher Maßnahmen

Trotz guter Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt profitieren Langzeitarbeitslose kaum von dieser Entwicklung. Um den Abbau der Erwerbslosigkeit voranzutreiben setzt die Arbeitsmarktpolitik von heute auf die Aktivierung der Leistungsbezieher. Heute ist jedoch ein großer Teil der Menschen, die Grundsicherungsleistungen beziehen, infolge mehrfacher Hemmnisse nicht sofort in den Arbeitsmarkt vermittelbar.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im November diesen Jahres ein Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit erstellt, dessen Schwerpunkte auf einer noch intensiveren Betreuung und verstärkten Gesundheitsförderung durch die Träger der Grundsicherung liegen. Das Kommunale Jobcenter hat seine Förder- und Vermittlungsinstrumente bereits in den letzten Jahren kontinuierlich an die Entwicklungen des Arbeitsmarktes und die Probleme der Leistungsbezieher angepasst. Seit 2008 steht die direkte Aktivierung von Langzeitleistungsbeziehern und Neuantragstellern im Vordergrund der Vermittlungsbemühungen. In ihrer letzten Sitzung gab auch die Betriebskommission des Kommunalen Jobcenters die Zustimmung zur Weiterführung erfolgreicher Maßnahmen zur Aktivierung sowie zur Gesundheitsförderung von Langzeitarbeitslosen.

Das Sofortprogramm Einstiegsoffensive hat seit 2008 eine intensive Beratung und zügige Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit zum Ziel. Es hat sich jedoch gezeigt, dass rund ein Viertel der Antragsteller, häufig Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, eine andere Form der Unterstützung benötigen. Seit 2012 ergänzt das Projekt „eoPLUS“ für Menschen mit multiplen, zumeist gesundheitlichen Problemlagen mit Standorten in Heppenheim und Mörlenbach das Maßnahmeportfolio.

Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf erklärt: „Krankheitsfolgen, Stress, psychische oder körperliche Behinderungen, Suchtprobleme oder Schulden – die gesundheitliche und private Situation vieler langzeitarbeitsloser Menschen stellt ein gravierendes Problem dar. Wir haben diese Problematik erkannt und setzen bereits seit drei Jahren auf eine gezielte Gesundheitsförderung. eoPLUS bietet Menschen mit multiplen Hemmnissen Unterstützung an – Gesundheits- und Mobilitätsfragen werden ebenso abgeklärt wie auch ein eventueller Weiterbildungsbedarf auf dem Weg in den 1. Arbeitsmarkt.“

Ebenfalls wurden Anfang des Jahres in Heppenheim und Viernheim sogenannte „Servicepoints Gesundheit“ eingerichtet. Für Leistungsbezieher, bei denen auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation die Erwerbsfähigkeit oder berufliche Eignung unklar ist, ist der Service Point Gesundheit erste Anlaufstelle. Neben der Durchführung von Erwerbsfähigkeitsprüfungen wird hier die gesundheitliche Situation der Teilnehmer beleuchtet und durch fachliche Begutachtungen Empfehlungen für den bestmöglichen Förderweg des Teilnehmers gegeben. Für Kunden der Jobcenter Viernheim und Odenwald ist der Service Point Gesundheit Viernheim Anlaufstelle, für Kunden der Jobcenter
Bergstraße und Ried der Service Point Gesundheit Heppenheim.

Menschen mit psychischen Problemen finden bei der „Psychosozialen Beratung“ Hilfe. Im Rahmen der Kontaktaufnahme durch den psychosozialen Dienst wird ermittelt, welcher Hilfebedarf vorhanden ist und welche Folgemaßnahmen zum Einsatz kommen sollen. Die Beratung kann sowohl im häuslichen Umfeld, als auch direkt beim Träger stattfinden.

Um die Fallmanager im Umgang mit Suchtkranken zu beraten und Betroffenen einen Einstieg in die Suchtberatung zu erleichtern wurde der „Service Point Sucht“ eingerichtet. Die Mitarbeiter erleichtern die Suche hinsichtlich passenden Angeboten und Ansprechpartnern und stehen in den vier Jobcentern in Heppenheim, Bürstadt, Viernheim und Mörlenbach für eine Beratung zur Verfügung. Auf Wunsch kann die Einmündung in eine Suchtberatung erfolgen.

„Aktivcenter“ bieten gebündelte Unterstützungsleistungen an, mit denen soziale, psychische und gesundheitliche Vermittlungshemmnisse abgebaut werden können. Die Mitarbeiter arbeiten mit den Teilnehmern an ihrer Motivation und an den Kompetenzen zur Bewältigung von Alltagsherausforderungen. Eine Analyse der beruflichen Zielvorstellungen, Bewerbungstrainings und die Unterstützung bei der Stellenrecherche runden das Angebot ab.

Der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann abschließend: „Mehr Gesundheit bedeutet nicht automatisch, dass man eine neue Arbeitsstelle findet, ist aber die grundlegende Voraussetzung dafür, überhaupt wieder beschäftigungsfähig zu werden und zu bleiben. Die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit nimmt in der heutigen Gesellschaft eine zentrale Stellung ein, denn die sozialen Kontakte im Betrieb, die finanzielle Sicherheit und die damit verbundene eigenständige Lebensführung stärken das Selbstwertgefühl. Unsere Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Anschluss an diese wichtigen Aspekte wiederzuerlangen und beizubehalten.“

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